Siebdruck-Glossar
- Sarah | silberfabrik
- 8. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
Du bist neu im Siebdruck und noch etwas überfordert von den ganzen Begrifflichkeiten? Gar kein Problem! Hier haben wir für dich ein kleines aber feines Glossar zusammengestellt mit den wichtigsten Begriffen rund um Siebdruck.
A
Abkleben
Nicht benötigte Bereiche des Siebs werden mit Klebeband abgedeckt, sodass nur an der gewünschten Stelle die Farbe durch das Sieb druckt.

Ausrichtung / Positionierung
Beschreibt, wie das Motiv auf dem Druckträger platziert wird. Hierfür bekommst du bei unseren DIY Kits z.B. immer die Motive zusätzlich auf einem A4-Blatt, das dir beim Ausrichten hilft.

Auswaschen
Nach der Belichtung wird das Sieb mit Wasser ausgespült, wobei die unbelichteten Emulsionsteile entfernt werden. Dadurch entsteht die druckdurchlässige Fläche für das Motiv. Auch nach jedem Druck wird das Sieb ausgewaschen, um die Farbe zu entfernen und mit einer neuen zu drucken.

B
Belichtung
Die mit Emulsion beschichtete Siebfläche wird mit UV-Licht durch eine Kopiervorlage (Filmvorlage) belichtet. Belichtete Stellen härten aus, während unbelichtete ausgewaschen werden können. Das Belichten machst du bei unserem Super Printing Siebdruck-Workshop übrigens selbst!

Blitzer
Blitzer sind kleine weiße oder unbedruckte Stellen im Druckbild, die durch Passfehler oder fehlerhafte Belichtung entstehen. Sie können das Gesamtbild stören und sind besonders bei professionellen Mehrfarbdrucken unerwünscht. Oder man sieht sie als den Charme des Handdrucks ;)
Beschichtung
Dabei wird das Sieb mit einer lichtempfindlichen Emulsion überzogen, meist mit einer Beschichtungsrinne. Eine gleichmäßige Beschichtung ist entscheidend für die Druckqualität.
D
Direktdruck
Hierbei wird die Farbe direkt auf das Material aufgetragen, z. B. auf Textilien oder Papier. Es ist das gebräuchlichste Verfahren im manuellen Siebdruck.

Komplettset mit allem Nötigen für den Siebdruck zuhause (Sieb, Farbe, Rakel). Ideal geeignet für alle, die zuhause Kleinserien produzieren wollen.

Druckträger
Das Material, auf dem gedruckt wird - oftmals Papier und Stoff.

E
Emulsion
Eine lichtempfindliche Schicht, die auf das Sieb aufgetragen wird, um das Motiv durch Belichtung zu übertragen. Sie härtet bei UV-Licht aus und ist wasserlöslich, solange sie nicht belichtet ist.
Entschichten
Nach dem finalen Druck wird die Emulsion mit einem chemischen Entschichter und meist auch mit einem Hochdruckreiniger aus dem Sieb entfernt, um das Gewebe wiederzuverwenden. Dieser Schritt ist wichtig für die Wiederverwendbarkeit des Siebrahmens.

F
Farbauftrag
Bezeichnet die Menge an Farbe, die durch das Sieb auf das Material übertragen wird. Er wird von Faktoren wie Siebgewebe, Rakeldruck und Viskosität der Farbe beeinflusst.
Feinraster
Ein Raster mit hoher Linienzahl, der für feine Details oder Halbtonbilder eingesetzt wird. Er ermöglicht weiche Übergänge und hohe Bildauflösung.
Filmvorlage
Eine transparente Folie mit dem Druckmotiv in Schwarz, die als Schablone zur Belichtung dient. Sie definiert die druckenden und nicht druckenden Bereiche. In unseren Siebdruck-Workshops verwenden wir der Einfachheit halber 80 gr. Papier.

Fixierung / Hitzefixierung
Ein Arbeitsschritt, bei dem die getrocknete Farbe mit Hitze (Bügeleisen) dauerhaft haltbar gemacht wird. Besonders wichtig beim Textildruck.
Fluten
Fluten nennt man den ersten Schritt des Druckprozesses. Dabei wird die Farbe mit einer Rakel sanft in die offenen Stellen des Siebes gestrichen.

G
Gewebe
Das Gewebe ist das Material im Siebdruckrahmen, durch das die Farbe gedrückt wird. Es besteht meist aus Polyester und bestimmt die Druckqualität und den Farbauftrag.
Gewebefeinheit (Mesh)
Gibt an, wie viele Fäden pro Zentimeter im Siebgewebe vorhanden sind. Eine höhere Meshzahl ergibt feinere Druckdetails, lässt aber weniger Farbe durch.
H
Hochdruck
Obwohl der Begriff heute selten im Siebdruck verwendet wird, bezeichnet er ursprünglich ein Verfahren, bei dem erhabene Stellen die Druckfarbe übertragen. Im Gegensatz dazu funktioniert Siebdruck nach dem Schablonenprinzip und ist eher ein Durchdruck
K
Klebeband
Ist eine wichtige Hilfe, wenn man auf einem Sieb mehrere Schablonen belichtet hat, um die abzukleben, welche gerade nicht gedruckt werden sollen.
Kleinserie
Ist eine kleine Auflage von dem gleichen Motiv auf (unterschiedlichen) Druckträgern wie Karten, Poster oder Shirts. Unsere Siebdruck-Workshops eignen sich perfekt um Kleinserien zu fertigen.

L
Lichtechtheit
Beschreibt, wie beständig eine Farbe gegenüber UV-Strahlung ist. Eine hohe Lichtechtheit verhindert das Verblassen der Drucke im Sonnenlicht.
M
Maschensperre
Eine chemische Lösung, die zum Abdecken nicht benötigter Siebteile verwendet wird. Sie verhindert, dass dort Farbe hindurchtritt.
Mehrfarbdruck
Druckverfahren, bei dem mehrere Farben nacheinander aufgetragen werden. Erfordert präzise Passung und oft mehrere Siebe/Schablonen.

Motive
Die Bilder, mit denen das Sieb belichtet wird.

P
Passer
Die exakte Ausrichtung von Sieben oder Farben im Mehrfarbdruck. Ein guter Passer ist entscheidend für saubere Druckergebnisse ohne Versatz.

Post-Exposure
Eine zusätzliche Belichtung nach dem Auswaschen zur Härtung der Emulsion. Verbessert die Widerstandsfähigkeit des Siebs beim Druckvorgang.
R
Rakel
Werkzeug aus Gummi oder Kunststoff, mit dem die Farbe über das Sieb gedrückt wird. Die Wahl der Rakelhärte beeinflusst Druckbild und Farbmenge.
Rakelhärte
Die Härte des Rakelmaterials wird in Shore angegeben. Weiche Rakel geben mehr Farbe ab, harte ermöglichen detailreicheren Druck.
S
Sieb
Der Rahmen mit gespanntem Gewebe, das als Träger für die Emulsion und das Druckmotiv dient. Es ist das zentrale Werkzeug im Siebdruckprozess.

Siebspannung
Die Spannung des Gewebes auf dem Rahmen beeinflusst die Druckgenauigkeit und Lebensdauer des Siebs. Sie wird regelmäßig geprüft und nachgespannt.
T
Trockenofen
Ein Gerät zur schnellen Trocknung der Farbe oder Emulsion. Besonders bei industriellen Anwendungen wichtig, um Wartezeiten zu verkürzen. Wir machen das in unseren Siebdruck-Workshops easy mit dem Fön.

Transparenzfilm
Eine klare Folie, auf der das Druckmotiv in Schwarz aufgedruckt oder gezeichnet ist. Sie wird bei der Belichtung des Siebs eingesetzt.
U
Untergrundhaftung
Die Fähigkeit der Druckfarbe, dauerhaft auf dem jeweiligen Substrat zu haften. Sie hängt von Farbe, Material und ggf. Vorbehandlung ab.
UV-Farbe
Spezielle Farbe, die unter UV-Licht sofort aushärtet. Sie erlaubt schnelle Weiterverarbeitung und ist besonders im industriellen Siebdruck verbreitet.
V
Vakuumtisch
Ein Drucktisch mit eingebautem Unterdruck, der das Substrat flach und stabil hält. Er verhindert Verrutschen und sorgt für saubere Drucke.
W
Waschstraße
Eine Einrichtung zum automatischen Reinigen und Entschichten von Sieben. Wird vor allem in größeren Druckereien eingesetzt.
Umweltfreundliche Farben, die auf Wasser statt Lösungsmitteln basieren. Sie sind geruchsarm und leichter zu reinigen, aber oft weniger deckend.
